AntoniterQuartier - das Bauprojekt
Die Antoniterkirche in Köln befindet sich in prominenter Lage inmitten der Kölner Innenstadt. Nicht zuletzt durch diese Lage zählt die Antoniterkirche zu den meistbesuchten Kirchen der Stadt und kann als „Schaufenster der Evangelischen Kirche in Köln“ bezeichnet werden. Das angeschlossene Gemeindezentrum stellt sich heute durch seine bauliche Ausrichtung hinter der Kirche eher introvertiert und wenig öffentlich dar. Das soll sich ändern hin zu mehr Transparenz und Offenheit. Durch den Neubau des Gemeindezentrums erhält das evangelische Quartier um die Antoniterkirche einen Ort für das Gemeindeleben, welcher sowohl Platz für Treffen und Kommunikation bietet, als auch Raum für Rückzug und Besinnung. Durch das städtebauliche Arrangement des Neubaus wird der Freiraum des Antoniterquartiers in einen Kirchplatz und einen Kirchhof gegliedert. Ein durchgehender Platzbelag aus hochwertigem sandsteinfarbenem Betonsteinpflaster markiert das gesamte Quartier. Während der Kirchplatz noch eine Art Übergang vom urban-trubeligen Leben der Schildergasse darstellt, bildet der Antoniterkirchhof einen ruhigeren, von den Räumen des Gemeindezentrums umschlossenen Raum und bietet die Möglichkeit, sich vom Trubel der Schildergasse zurück zu ziehen.
Auszug aus dem Protokoll des Preisgerichts zum 1. Preis
1. Städtebau
Die Arbeit vermittelt eine klare Haltung und reagiert angemessen in Kubatur und Gestaltung auf den städtebaulichen Kontext, sowohl zur Kirche als auch zu dem benachbarten Weltstadthaus. Die Entwurfsverfasser schlagen eine plausible Raumfolge vor, vom wohl proportionierten Platz gegenüber der Antoniterkirche, der auch dem Anspruch an Öffentlichkeit gerecht wird, hin zum intimeren Kirchhof. Darüber hinaus wird eine kluge Wegebeziehung von Schildergasse über den Kirchhof bis hin zur Antoniterstraße angeboten.
2. Architektonische Qualität
Der Entwurf nimmt mit seiner zurückgenommenen Gestaltung einen klaren Dialog mit der Kirche auf und gibt damit gleichzeitig dem Platz ein markantes, eigenständiges und "modernes" Gesicht. Die Baukörper vermitteln gleichzeitig eine offene und geschützte Atmosphäre. Die dünnformatigen Ziegel spiegeln eine sensible und feinfühlige Haltung auch in seiner Materialität wider. Auch die Luftigkeit der Architektur, die Platzausbildungen und seine feine Materialität machen die Qualität dieser Arbeit aus.
3. Funktion und Gestaltung der Freiflächen
- Zurückhaltende, nicht überinszenierte Plätze, die miteinander verflochten sind.
- Die „Brücke“ unterstützt die Trennung der beiden Plätze und formuliert einen klar positionierten „Übergang“ in den Kirchhof.
- Der Dachgarten bietet einen intimeren Garten an, der durch die Gemeinde genutzt werden kann.
4. Zuordnung und Funktionalität der Nutzung
- Klare Zuordnung der Flächen Gastronomie und Handel, in der die Gastronomie an der richtigen Stelle sitzt und den Platz auf der Langseite begleitet.
- Hohe räumliche Qualität des Citykirchenzentrums, das auch in seinen funktionellen Zuordnung besticht, so z. B. Synergieeffekte mit der Gastronomie
- Gut organisierte Wohnungsgrundrisse, die ebenfalls an der richtigen Stelle liegen und darüber hinaus auf die Immissionen positiv reagieren.