Die älteste Bibliothek Deutschlands
Auf dem Baugrund des zukünftigen Citykirchenzentrums entdeckten Archäologen der Kölner Bodendenkmalpflege in der achtmonatigen Ausgrabungs- und Forschungsphase die Fundamente der ältesten nachweisbaren Bibliothek Deutschlands. Die Erkenntnisse zu diesem im 2. Jahrhundert im römischen Köln errichteten Großbau von 20 mal 9 Metern Ausmaß erläutert Dr. Marcus Trier, Leiter der Bodendenkmalpflege und Direktor des Römisch-Germanischen Museums: Bei dem Fund habe man zunächst an „Überreste eines öffentlichen Versammlungsraumes“ gedacht, „eigentümliche nischenartige Gliederungen" haben die Archäologen jedoch zu intensiven Nachforschungen angeregt. Nach Vergleichen mit anderen antiken Gebäuden in Ephesos, Pergamon, Alexandria oder Rom sei schließlich klar geworden, dass es sich bei dem Bau um eine öffentliche Bibliothek handle.
Hi-FlyFoto Ausgrabungen AntoniterQuartier Foto:RGM
Schriftrollen zum Ausleihen
"Wenn man jetzt Köln mit Ephesus und Rom in einem Satz nennen kann, freut das natürlich jedes kölsche Herz", bemerkt dazu augenzwinkernd Citykirchenfarrer Markus Herzberg. Wie Marcus Trier betont, ist dies die erste römische Bibliothek nördlich der Alpen, die sich nachweisen lässt. Das Gebäude besaß zwei Meter breite Fundamente, wie man sie nur selten im römischen Köln findet, erläutert Dr. Dirk Schmitz, Abteilungsleiter der Bodendenkmalpflege: Der repräsentative öffentliche Bau war vermutlich zweigeschossig, etwa 7 bis 9 Metern hoch und erzielte gewiss eine eindrucksvolle Raumwirkung. „Da lagen bestimmt mehrere Tausend Schriftrollen zum Ausleihen drin", vermutet Marcus Trier. „In einer Zeit, als Köln in wirtschaftlicher Blüte stand, ließ die Stadt an ihrem zentralen Platz einen Kristallisationsort der antiken Bildung errichten“, würdigt Dirk Schmitz den Fund.
Nischen der Antoniter-Bibliothek Foto:RGM
Fördern Sie die einzigartigen Geschichtszeugnisse
Der historische herausragende Fundort wird in den Neubau des AntoniterQuartiers integriert werden und soll - mit weiteren wertvollen Exponaten von der Fundstelle - an Ort und Stelle für interessierte Bürger und Besucher Kölns zugänglich gemacht werden. Eine ansprechende und sachgerechte Präsentation dieses Schatzes Kölner Geschichte fordert gemeinsame Anstrengungen. Förderer sind hierbei gesucht und herzlich willkommen. Die Substanz der römischen Funde konnte in großen Teilen vor Ort erhalten bleiben. Nun beginnen die Planungen für die Gestaltung einer attraktiven Präsentation. Darin sollen die wertvollen Überreste der Geschichte der Colonia Claudia Ara Agrippinensium angemessen gewürdigt und den Besuchern in verständlicher Weise vorgestellt und erschlossen werden. Um dieses ehrgeizige Projekt zu realisieren, "gibt es manche Wege und Möglichkeiten", so Pfarrer Herzberg. Vielleicht sind auch Sie interessiert, dieses ehrgeizige Projekt ideell und finanziell zu unterstützen?
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Antoniter-Bibliothek eingehaust Foto:Scholl